Entrückung - Die Wiederkunft Christi

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Spät-Entrückung

Die Entrückung nach 1. Thess. 4, 13-18 und  2. Thess. 2, 1-10

1Thes 4,13 Wir wollen euch aber, ihr Brüder, nicht in Unwissenheit lassen in betreff der Entschlafenen, damit ihr nicht traurig seid wie die andern, die keine Hoffnung haben.
1Thes 4,14 Denn wenn wir glauben, daß Jesus gestorben und auferstanden ist, so wird Gott auch die Entschlafenen durch Jesus mit ihm führen.
1Thes 4,15 Denn das sagen wir euch in einem Worte des Herrn, daß wir, die wir leben und bis zur Wiederkunft des Herrn übrigbleiben, den Entschlafenen nicht zuvorkommen werden;
1Thes 4,16 denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ergeht und die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallt, vom Himmel herniederfahren, und die Toten in Christus werden auferstehen zuerst.
1Thes 4,17 Darnach werden wir, die wir leben und übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken, zur Begegnung mit dem Herrn, in die Luft, und also werden wir bei dem Herrn sein allezeit.
1Thes 4,18 So tröstet nun einander mit diesen Worten!
1Thes 5,1 Von den Zeiten und Stunden aber braucht man euch Brüdern nicht zu schreiben.
1Thes 5,2 Denn ihr wisset ja genau, daß der Tag des Herrn kommen wird wie ein Dieb in der Nacht.
1Thes 5,3 Wenn sie sagen werden: «Friede und Sicherheit», dann wird sie das Verderben plötzlich überfallen wie die Wehen eine schwangere Frau, und sie werden nicht entfliehen.
1Thes 5,4 Ihr aber, Brüder, seid nicht in der Finsternis, daß euch der Tag wie ein Dieb überfallen könnte;
1Thes 5,5 ihr seid allzumal Kinder des Lichts und Kinder des Tages. Wir sind nicht von der Nacht, noch von der Finsternis.
1Thes 5,6 So lasset uns auch nicht schlafen wie die andern, sondern lasset uns wachen und nüchtern sein!
1Thes 5,7 Denn die da schlafen, die schlafen des Nachts, und die Betrunkenen sind des Nachts betrunken;
1Thes 5,8 wir aber, die wir dem Tage angehören, wollen nüchtern sein, angetan mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung des Heils.
1Thes 5,9 Denn Gott hat uns nicht zum Zorn[-gericht] bestimmt, sondern zum Besitze des Heils durch unsren Herrn Jesus Christus,
1Thes 5,10 der für uns gestorben ist, damit wir, ob wir wachen oder schlafen, zugleich mit ihm leben sollen.
1Thes 5,11 Darum ermahnet einander und erbauet einer den andern, wie ihr auch tut.


Der erste Abschnitt aus 1. Thess.4 gleicht in der Aussage der Stelle aus 1. Kor. 15.  Es werden hier aber folgende Zusatzinformationen gegeben:

1.       zuerst erfolgt die Auferstehung der Toten, danach die Verwandlung der noch lebenden Gläubigen (V16+17) => im 1. Kor. 15 genauso genannt
2.       der Herr Jesus selbst kommt uns entgegen
3.       wir werden nach der Auferstehung/Verwandlung ihm in die Wolken entgegen gerückt = Entrückung
4.       diese Vorgänge erfolgen „mit Feldgeschrei und der Stimme des Erzengels und mit der Posaune Gottes“ => 1. Kor. 15 spricht von der letzten Posaune
5.       nach der Entrückung werden wir allezeit bei Gott bleiben


Die Begleiterscheinungen der Entrückung

Aus dieser Stelle wird deutlich ersichtlich, dass die Entrückung eine Erfüllung der Botschaft der Engel bei der Himmelfahrt Jesu ist:

Apg 1,11      welche auch sagten: Ihr Männer von Galiläa, was stehet ihr und sehet gen Himmel? Dieser Jesus, welcher von euch ist aufgenommen gen Himmel, wird kommen, wie ihr ihn gesehen habt gen Himmel fahren.

Jesus kommt in den Wolken seiner Gemeinde entgegen. Nur seine Gemeinde erwartet ihn in den Wolken, nicht die ungläubige Welt oder die bis dahin ungläubigen Israeliten. Daraus lässt sich aber noch nicht zwingend folgern, ob diese Wiederkunft Jesu im Stillen erfolgt wie seiner Himmelfahrt oder ob dies ein weltweit sichtbares Ereignis sein wird, zumal die Himmelfahrt ja ganz im Stillen erfolgte.

Betrachtet man die unter Punkt 4 genannten Begleitumstände bleibt für ein stilles Ereignis aber wenig Platz. Hier werden im Gegensatz zu 1. Kor.15 nicht nur Posaunen sondern auch Feldgeschrei und die Stimme des Erzengels genannt. Jedes dieser Dinge stellt ein Maximum an Lautstärke für die damalige Zeit  dar. Als früher die Heere gegeneinander vorrückten, vertrieb man mit enormen Lärm und Geschrei die eigene Angst und versuchte, den Feind einzuschüchtern. Heute erfolgen höchsten bei sportlichen Ereignissen vergleichbare Dinge. Die Posaune als eines der lautesten Instrumente wurde bereits genannt. Auch die Stimme des Erzengels, des obersten Engels stellt eine Steigerung über den eigenen Erfahrungsbereich dar. Wenn der Herr Jesus in den Wolken erscheint und parallel diese Lautstärken real für uns Gläubigen zu hören sind, wie kann dieses Ereignis verborgen und im Stillen erfolgen?  Aus dem wörtlichen Text lässt sich nur ableiten, dass die Begleitumstände der Entrückung sehr laut und wahrnehmbar sein werden. Für eine stille und verborgene Entrückung lassen sich hier keine Gründe finden.


Der Zeitpunkt der Entrückung

Bisher haben wir anhand der Randbedingungen (Lärm) oder Bezug zu anderen Bibelstellen Hinweise auf eine Entrückung mit lauten, sichtbaren Geschehnissen gefunden. Diese Entrückung ist aber bisher zeitlich kaum zu fixieren.  Dies scheint zur Zeit des Paulus anders gewesen zu sein. Er schreibt

1Thes 5,1      Von den Zeiten aber und Stunden, liebe Brüder, ist nicht not euch zu schreiben;

Offensichtlich hat Paulus der Gemeinde in Thessalonik entweder während seines Aufenthalts in dieser Gemeinde oder durch Boten genauere Informationen darüber zukommen lassen. Er hielt seine Gemeinde für ausreichend informiert und begnügte sich auf allgemeine Hinweise in Kap. 5,1 ff. Was an diesem Abschnitt besonders hervorsticht, ist die Diskrepanz  zwischen den üblichen Aussagen von Gläubigen und dem Wort Gottes, der Bibel. Fragt man Gläubige, wann kommt der Herr Jesus wieder, heißt es zumeist mit Hinweis auf 1. Thess. 5,2, dass der Herr wie ein Dieb unerwartet und ohne Vorankündigung kommt und uns völlig überraschen wird. Liest man aber einige Verse weiter, heißt es:

1Thes 5,2      denn ihr selbst wisset gewiß, daß der Tag des HERRN wird kommen wie ein Dieb in der Nacht.
1Thes 5,3      Denn sie werden sagen: Es ist Friede, es hat keine Gefahr, so wird sie das Verderben schnell überfallen, gleichwie der Schmerz ein schwangeres Weib, und werden nicht entfliehen.
1Thes 5,4      Ihr aber, liebe Brüder, seid nicht in der Finsternis, daß euch der Tag wie ein Dieb ergreife.
1Thes 5,5      Ihr seid allzumal Kinder des Lichtes und Kinder des Tages; wir sind nicht von der Nacht noch von der Finsternis.
1Thes 5,6      So lasset uns nun nicht schlafen wie die andern, sondern lasset uns wachen und nüchtern sein.
1Thes 5,7      Denn die da schlafen, die schlafen des Nachts, und die da trunken sind, die sind des Nachts trunken;
1Thes 5,8      wir aber, die wir des Tages sind, sollen nüchtern sein, angetan mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung zur Seligkeit.


Der Dieb in der Nacht

Die Welt schläft und ist in Finsternis. Sie erkennt keine Zeichen, keine Signale oder Hinweise. Daher wird sie jäh überrascht. Wir aber sind nicht in der Finsternis. Uns ergreift der Tag des Herrn nicht wie ein Dieb in der Nacht. Wahre, lebendige, nicht eingeschlafene Christen sind wach, sind wachend, wenn der Herr Jesus Christus kommen wird. Schlafen tun jene, die keinen Glauben an den Herrn Jesus Christus haben, die trunken sind von weltlichen Dingen. Es muss also Dinge geben, woran wir  abschätzen können, wann der Herr Jesus wieder kommen wird. Keine Uhrzeit, damit wir uns noch vorher ein Päuschen genehmigen können, keine exakte Zeit, damit wir uns keinen Wecker stellen, sondern der Herr gab uns ein Zeitfenster, einen Bereichszeitraum, in dem wir ihn erwarten können und sollen. Man denke hier an den Ausspruch Jesu in seinen Reden über seine Wiederkunft:

Mt 24,33      Also auch wenn ihr das alles sehet, so wisset, daß es nahe vor der Tür ist.


Gerade in diesem Abschnitt hat Jesus Christus auch von dem Dieb in der Nacht gesprochen, gewarnt nicht zu schlafen, gerüstet zu sein:

Mt 24,42      Darum wachet, denn ihr wisset nicht, welche Stunde euer HERR kommen wird.
Mt 24,43      Das sollt ihr aber wissen: Wenn der Hausvater wüßte, welche Stunde der Dieb kommen wollte, so würde er ja wachen und nicht in sein Haus brechen lassen.
Mt 24,44      Darum seid ihr auch bereit; denn des Menschen Sohn wird kommen zu einer Stunde, da ihr's nicht meinet.


Jesus gibt uns also Vorankündigungen für sein Kommen. Trotzdem wird es überraschend geschehen, zu einer Stunde, da keiner es erwartete.

Es ist für die Auslegung der Bibel von wesentlicher Bedeutung, Schlüsselwörter zu beachten. In den Abschnitten aus Mt. 24 und 1. Thess. ist ein solches enthalten. „Jesus kommt wie ein Dieb“. Fährt man fort, Parallelstellen hierzu auszuspüren, findet man außer im Petrusbrief in der Offenbarung folgende Verse:

Offb 3,3          So gedenke nun, wie du empfangen und gehört hast, und halte es und tue Buße. So du nicht wirst wachen, werde ich über dich kommen wie ein Dieb, und wirst nicht wissen, welche Stunde ich über dich kommen werde.
Offb 16,15      Siehe, ich komme wie ein Dieb. Selig ist, der da wacht und hält seine Kleider, daß er nicht bloß wandle und man nicht seine Schande sehe.
Offb 16,16      Und er hat sie versammelt an einen Ort, der da heißt auf hebräisch Harmagedon.
Offb 16,17      Und der siebente Engel goß aus seine Schale in die Luft; und es ging aus eine Stimme vom Himmel aus dem Stuhl, die sprach: Es ist geschehen.


Es ist klar ersichtlich, dass der erste Vers eindeutig an die Gemeinde in Sardes gerichtet ist. Dieser Vers Off. 3,3 ist ohne zeitlichen Bezug, es ist eine Ankündigung.. Wann Jesus Christus wie ein Dieb kommt wird aber in Off. 16 beantwortet. Jesus kommt beim Krieg bei Harmagedon wie ein Dieb in der Nacht. Betrachtet man nun die Zusammenhänge um Harmagedon, wird klar, dass dies die letzte Schlacht um Jerusalem darstellt, die durch Jesu Wiederkunft beendet wird. Folglich erfüllt sich die Ankündigung an die Gemeinde zu Sardes in Offenbarung 16 in der 7. Zornesschale zum Ende der großen Trübsal. Dies zeigt, wie sehr die Gemeinde in das Geschehen der Offenbarung hineingenommen ist. Sie ist ständig gegenwärtig und wird immer wieder angesprochen, gewarnt und getröstet.

Es werden durch den Schlüsselbegriff „Dieb“ Mt. 24, 1. Thess, und Off. 3 und 16 verbunden. Jesus erscheint also der Gemeinde zum Ende der Trübsal wie ein Dieb in der Nacht, mit Vorankündigung, dennoch unerwartet. Dieser Dieb kündigt sich der Gemeinde an und kommt unerwartet zum Ende der ganzen endzeitlichen Gerichte, nach der letzten Zornesschale. Bereits diese Querverbindung zeigt für sich alleine, wie einheitlich die Bibel in ihrem Zeugnis ist. Jedes Wort hat seine Bedeutung und Richtigkeit. Die Bibel ist weitestgehend wörtlich zu nehmen, nicht zu vergeistigen und nicht durch „Brillen“ außerbiblischer Lehren zu interpretieren. Legt man diese Brillen zur Seite, öffnet sich die Bibel in einer Tiefe und Weite, die vorher unerkannt blieb. Daher ist die Lehre der Vorentrückung nicht nur hinsichtlich der mangelhaften Vorbereitung der Gemeinde auf die auf sie zukommenden Gefahren der Trübsal extrem gefährlich, sie trübt auch der Gemeinde das Verständnis für das Wort Gottes. Doch noch sind die maßgeblichen Stellen nicht abschließend behandelt.


Es wäre aber nicht korrekt, eine Stelle nur in eine Richtung zeitlich usw. zu deuten, sondern man muss die andere Sicht aus betrachten.

Die Bewahrung vor dem Zorngericht

1Thes 5,9 Denn Gott hat uns nicht zum Zorn[-gericht] bestimmt, sondern zum Besitze des Heils durch unsren Herrn Jesus Christus,

Dieser Vers wird häufig in Bezug auf die Zornesschalen aus der Offenbarung gesehen. Die Zornesschalen sind ein besonderes Gericht über die Welt dieser letzten Tage:

Offb 15,7 Und eines der vier lebendigen Wesen gab den sieben Engeln sieben goldene Schalen voll vom Zorn Gottes, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Offb 15,8 Und der Tempel wurde voll Rauch von der Herrlichkeit Gottes und von seiner Kraft, und niemand konnte in den Tempel hineingehen, bis die sieben Plagen der sieben Engel vollendet waren.
Offb 16,1 Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Tempel, die sprach zu den sieben Engeln: Gehet hin und gießet die sieben Schalen des Zornes Gottes aus auf die Erde!
Offb 16,2 Und der erste ging hin und goß seine Schale aus auf die Erde; da entstand ein böses und schmerzhaftes Geschwür an den Menschen, die das Malzeichen des Tieres hatten und die sein Bild anbeteten.
Offb 16,3 Und der zweite goß seine Schale aus in das Meer, und es wurde zu Blut wie von einem Toten, und alle lebendigen Wesen im Meer starben.
Offb 16,4 Und der dritte goß seine Schale aus in die Flüsse und in die Wasserquellen, und sie wurden zu Blut.
Offb 16,5 Und ich hörte den Engel der Gewässer sagen: Gerecht bist du, Herr, der du bist und der du warst, du Heiliger, daß du so gerichtet hast!
Offb 16,6 Denn das Blut der Heiligen und Propheten haben sie vergossen, und Blut hast du ihnen zu trinken gegeben; sie verdienen es!
Offb 16,7 Und ich hörte vom Altar her sagen: Ja, Herr, allmächtiger Gott, wahrhaft und gerecht sind deine Gerichte!
Offb 16,8 Und der vierte goß seine Schale aus auf die Sonne; und ihr wurde gegeben, die Menschen zu versengen mit Feuerglut.
Offb 16,9 Und die Menschen wurden versengt von großer Hitze, und sie lästerten den Namen Gottes, der Macht hat über diese Plagen, und taten nicht Buße, ihm die Ehre zu geben.
Offb 16,10 Und der fünfte goß seine Schale aus auf den Thron des Tieres, und dessen Reich wurde verfinstert, und sie zerbissen ihre Zungen vor Schmerz
Offb 16,11 und lästerten den Gott des Himmels wegen ihrer Schmerzen und wegen ihrer Geschwüre und taten nicht Buße von ihren Werken.
Offb 16,12 Und der sechste goß seine Schale aus auf den großen Strom Euphrat; und sein Wasser vertrocknete, damit den Königen vom Aufgang der Sonne der Weg bereitet würde.
Offb 16,13 Und ich sah aus dem Maul des Drachen und aus dem Maul des Tieres und aus dem Maul des falschen Propheten drei unreine Geister herauskommen, gleich Fröschen.
Offb 16,14 Es sind nämlich Geister von Dämonen, welche Zeichen tun und zu den Königen des ganzen Erdkreises ausziehen, um sie zum Kampf an jenem großen Tage Gottes, des Allmächtigen, zu versammeln. -
Offb 16,15 Siehe, ich komme wie ein Dieb! Selig ist, wer wacht und seine Kleider bewahrt, damit er nicht bloß einhergehe und man nicht seine Schande sehe! -
Offb 16,16 Und er versammelte sie an den Ort, der auf hebräisch Harmagedon heißt.
Offb 16,17 Und der siebente goß seine Schale aus in die Luft; da kam eine laute Stimme aus dem Tempel des Himmels, vom Throne her, die sprach: Es ist geschehen!
Offb 16,18 Und es entstanden Blitze und Stimmen und Donner, und ein großes Erdbeben entstand, wie dergleichen noch nie gewesen ist, seit es Menschen gab auf Erden, ein solches Erdbeben, so groß.
Offb 16,19 Und die große Stadt wurde in drei Teile [zerrissen], und die Städte der Heiden fielen, und Babylon, der Großen, wurde vor Gott gedacht, ihr den Becher des Glutweines seines Zornes zu geben.
Offb 16,20 Und alle Inseln flohen, und Berge wurden nicht mehr gefunden.
Offb 16,21 Und ein großer, zentnerschwerer Hagel kam vom Himmel auf die Menschen herab, und die Menschen lästerten Gott wegen der Plage des Hagels, weil seine Plage sehr groß war.


Es wird argumentiert, dass gerade durch die Entrückung die Gemeinde nicht in das Zorngericht kommen kann. Die Gemeinde steht nicht unter dem Zorn Gottes. Dieses Gericht ist nicht für die Gemeinde bestimmt und -wenn die Gemeinde noch da wäre auf Erden zur Zeit der Schalengerichte- würde doch die Gemeinde dann unter dem Zorn Gottes stehen, unter dem Gericht.  

Betrachtet man die oben aufgezeigte Parallele aus Off. 3,3 mit Off. 16,15 ist nach der Aussage der Offenbarung die Gemeinde Sardes direkt in dieser Zeit noch da. Der Herr klopft genau in jenen Tagen dort an der Türe dieser Gemeinde an. Es ist seit jeher die Gemeinde immer in Bedrängnis, Nöten und schweren Zeiten gewesen. Das wird in den letzten Tagen der Erde wohl nicht anders sein.
Betrachtet man den Text genauer, sieht man, dass dieses Gericht einen Bezug hat. In V2 betrifft es die Anbeter des Tieres mit dem Malzeichen, in  V10 ist das Reich des Tieres und sein Thron betroffen. Der Zweck dieser Gerichte ist auch noch immer der Bußaufruf, da in V9 und V11 sich zeigt, dass keine Umkehr erfolgt. Die Menschen verharren in ihrerm falschen Tun, lästern Gott trotz all der Schmerzen unverändert.
Ich gehe daher davon aus, dass zwar die Gemeinde in jener Zeit noch da ist auf der Erde. Im Machtbereich des Antichristen werden aber die meisten unter Verfolgung leidend geflüchtet sein oder gar umgekommen. Davon sprechen etliche andere Stellen. Das Gericht scheint sich auf den Machbereich des Antichristen zu beschränken. Es ist trotz allem immer noch ein Bußgericht, welches zur Umkehr führen soll bzw. die Verderbtheit jener Menschen offenbart, deren Unfähigkeit zur Umkehr.

Zudem, wen betrifft denn diese Zeit? Es sind nur die paar wenigen Menschen bezogen auf die Menschen dieser gesamten Zeit, welche in jene Tagen noch leben werden. Wenn der Zorn Gottes nur diese kleine Phase wäre, was ist mit dem Rest? Der Zorn Gottes ist nicht dieses Gericht zur Buße, sondern die ewige Verdammnis. Nicht diese Leidenszeit ist das Problem, sondern die dauernde Verdammnis im Feuersee (Off. 21). Genau vor diesem Ort bewahrt uns nichts, außer eben Christus, das Heil in Christus.  

Jedoch, die Aussage aus 1. Thess. 5 ist auf die Entrückung und jene Tage bezogen, daher ist der Bezug von Zorn auf die Ereignisse der letzten Tage nicht so einfach hinweg zu tun. Bei den Vertretern der Vorentrückungslehre ist nur der Bezug auf die "Zornesschalen" hergestellt worden, um diese Stelle zu erklären. Das Studium der Offenbarung zeigt aber auch ein ganz anderes, spezielles mit der Wiederkunft Christi verbundenes Zorngericht, welches erst mit dem Kommen des Herrn statt findet:

Offb 14,19 Und der Engel warf seine Sichel auf die Erde und schnitt den Weinstock der Erde und warf die Trauben in die große Kelter des Zornes Gottes.
Offb 14,20 Und die Kelter wurde außerhalb der Stadt getreten, und es floß Blut aus der Kelter bis an die Zäume der Pferde, tausendsechshundert Stadien weit.


Diese Kelter des Zorns Gottes wird tatsächlich getreten in den Tagen, wenn Christus wieder kommt. Es ist ein Gericht über jene Menschen in den Tagen der Wiederkunft Christi. In dem Artikel " Wenn Jesus gekommen ist " habe ich diese Punkte etwas ausführlicher behandelt. Dieses Zorngericht findet statt, wenn die Gemeinde bei der Wiederkunft entrückt ist. Mit dieser Entrückung entrinnt die Gemeinde dem Chaos der letzten Tage. Was bei vielen völlig übersehen wird, ist der Umstand, dass das schlimmste der Offenbarung dann passiert, wenn Christus gekommen ist. Erst dann, wenn Christus erscheint, rufen sie, dass die Berge sie doch verbergen sollen vor dem Zorn des Lammes.

Dieser Bezug auf die Weinkelter des Zornes Gottes ist daher die bessere Erklärung für die Aussage aus 1. Thess. 5. Vor diesem Ereignis ist tatsächlich die Gemeinde durch Entrückung entrissen und entronnen. Jedoch, da dieses Gericht erst nach der sichtbaren Wiederkunft Christi stattfindet, ist es kein Argument für eine Vorentrückung. In der Seite "vollendung.info" wird bezüglich der letzten Tage wesentlich mehr ausgeführt und erklärt.



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